20 Jahre Güteschutzverband Betonschalungen

Erfolgreiche Arbeit für hohe Qualität und Sicherheit in der Schalungstechnik

Nach zwanzig Jahren intensiver Verbandsarbeit zieht der GSV Güteschutzverband Betonschalungen e. V. eine äußerst positive Bilanz. Die Institution hat sich seit ihrer Gründung 1992 zu einer festen Instanz für die Qualitätssicherung in der internationalen Schalungsbranche entwickelt. Das vom Verband ins Leben gerufene Gütesiegel „GSV geprüft“ ist anerkanntes Gütezeichen für Schalungsprodukte.

Der GSV Güteschutzverband Betonschalungen e. V. hat sich zum Ziel gesetzt, die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen Schalungsanwendern und Schalungsanbietern zu fördern sowie die Schalungstechnik weiter zu entwickeln und ihre Qualität zu sichern. Kurz gesagt: Der Verband entwickelt Standards für die Schalungspraxis, die dem Anwender ein sicheres Arbeiten mit qualitativ hochwertigem Ergebnis ermöglichen.
Als sich 1992 fünf Schalungshersteller in Deutschland zusammenschlossen, um diesen Weg herstellerübergreifend gemeinsam zu gehen, war es erklärtes Ziel, den Anwendern von Betonschalungen eine zuverlässige, objektive Orientierung auf Basis einheitlicher Kriterien zu geben. Mittlerweile zählt der Verband 26 Mitglieder – namhafte internationale Hersteller von Schalungssystemen und Schalungskomponenten sowie europäische Schalungsanwender.

Konflikte vermeiden

Konsequent greift der GSV seit seiner Gründung kontrovers diskutierte Themen rund um die Schalungstechnik auf und versucht mögliche Konfliktpotenziale auszuräumen, indem allen Beteiligten objektiv nachprüfbare, vergleichbare Kriterien an die Hand gegeben werden. Im Laufe der zwanzigjährigen Verbandsarbeit sind zahlreiche praxisgerechte Regeln, Richtlinien und Merkblätter für die Konstruktion, Bemessung und Anwendung von Betonschalungen erarbeitet worden (auch in englischer Sprache). Sie helfen vor allem jenen, die täglich mit Schalungen umgehen.
Für das rasant wachsende Schalungsmietgeschäft entwickelte man beispielsweise bereits in den ersten Jahren mit dem „GSV Merkblatt Mietschalung“ eine verbindliche Richtlinie, die herstellerübergreifend Transparenz in die Relationen zwischen Vermieter und Mieter bringt. Zusammen mit der Richtlinie „Qualitätskriterien für Mietschalungen“, die einen anerkannten herstellerübergreifenden Standard für den technischen Zustand von Mietschalungen beschreibt, hat der GSV die Grundlage für ein faires Miteinander von Anbieter und Anwender geschaffen. Die GSV-Richtlinie „Handhabungs- und Pflegehinweise für Schalungssysteme“ bietet weitere praxisorientierte, qualitätssichernde Hilfen.
Andere Publikationen des Verbandes widmen sich dem großen Thema Sicherheit. Dazu zählen beispielsweise die „GSV-Leitlinie zur bestimmungsgemäßen und sicheren Verwendung von Schalungen und Traggerüsten“ wie auch die „Empfehlungen zur Anfertigung einer Gefährdungsbeurteilung bei der Anwendung von Schalungen“. Beide Schriften helfen dem Bauunternehmer bzw. Ausführenden bei der Erfüllung der von ihm gesetzlich verlangten sicherheitsrelevanten Verantwortlichkeiten.
Darüber hinaus nimmt der GSV aber auch regelmäßig Stellung zu aktuellen Ereignissen, Problemstellungen und Anforderungen des Marktes und ist an interessanten Projekten in Forschung und Entwicklung beteiligt. Er ist intensiv in die nationale und internationale Normungsarbeit involviert, engagiert sich über die GSV-Akademie in der Aus- und Weiterbildung und bietet in diversen Veranstaltungen, so in den gemeinsam mit dem Institut für Baubetrieb der TU Darm­stadt sowie der BetonMarketing West veranstalteten Fachtagungen, eine Plattform für den fachlichen Informationsaustausch. Der GSV ist ferner Mitveranstalter des Kassel-Darmstädter Baubetriebsseminars Schalungstechnik.

Gütesiegel „GSV geprüft“

Zu den größten Erfolgen der GSV-Verbandsarbeit zählt das 1995 eingeführte Gütesiegel „GSV geprüft“, das am Markt zum Synonym für qualitativ hochwertige und sichere Schalungsprodukte geworden ist. Voraussetzung zur Erteilung des GSV-Gütesiegels ist die Erfüllung der „GSV-Richtlinie für Erteilung des GSV-Zeichens für Rahmenschalungen für vertikale Bauteile“. Das Siegel wird produktbezogen erteilt und unterliegt einem Beantragungs- und Prüfverfahren nach einheitlichen Richtlinien durch einen unabhängigen Sachverständigen. Konstruktionspläne, Materialzusammensetzung sowie statische Berechnungen müssen für die Prüfung offengelegt werden. Mit dem Gütesiegel hat der Anwender die Sicherheit, dass durch den Einsatz der zertifizierten Schalung die im Hochbau geforderten Maßtoleranzen (Tragfähigkeit, Durchbiegung, Betondruck etc.) erfüllt werden.
Der Schutz der EU-Individualmarke „GSV Güteschutzverband Betonschalungen“ sowie der EU-Kollektiv­marke „GSV geprüft Güteschutzverband Betonschalungen“ sind rechtsbeständig.
Die Beispiele zeigen es: Der GSV kann sein Streben nach hoher Qualität in der Schalungstechnik als durchweg gelungen und nutzbringend betrachten. Zum Jubiläum des Verbandes zeigt sich Prof. Dr.-Ing. Christoph Motzko von der TU Darmstadt und Vorsitzender des Güteschutzverbandes Betonschalungen deshalb auch äußerst zufrieden: „Unser Verband kann stolz auf 20 Jahre erfolgreicher Arbeit zurückblicken.“ Er bilanziert: „Uns ist es gelungen, zum Nutzen aller Beteiligten eine Brücke zwischen Hersteller, Anwender aber auch zur Forschung und Wissenschaft zu schlagen. Auf diesem Weg werden wir auch zukünftig weitermachen.“
Die Herausforderungen für eine aufklärende, qualitätssichernde Instanz seien, so der Verband, heute aktueller denn je: Schalungshersteller aus verschiedenen Regionen drängen verstärkt mit minderwertigen Schalungsprodukten oder Nachbauten auf den Schalungsmarkt. Die Produktpiraterie schädige nicht nur das Ansehen der seriösen Hersteller. Schlimmer noch: Auf den Baustellen führe der Einsatz minderwertiger Schalungsprodukte zu Sicherheitsrisiken und Qualitätsproblemen. „Hier müssen wir unserer Verpflichtung nachkommen, den Anwender objektiv aufzuklären und weiterhin für hohe Standards in der Schalungspraxis zu sorgen. Darum werden wir uns auch weiterhin europaweit für die Qualitätssicherung einsetzen und aktiv an deutschen und europäischen Normen mitarbeiten“, umreißt Professor Motzko die zukünftigen Aufgaben des Verbandes.

Mitglied im GSV Güteschutzverband Betonschalungen e. V. können alle Unternehmen werden, die sich mit der Entwicklung, der Konstruktion, der Fertigung, dem Vertrieb und/oder der Anwendung von Betonschalungen befassen, mit Ausnahme solcher Unternehmen, die ausschließlich im Bereich des Vertriebs und Handels tätig sind. Ferner natürliche Personen die auf dem Gebiet der Konstruktion, Bemessung und/oder Anwendung von Betonschalungen wissenschaftlich tätig sind.

Die Mitglieder des Güteschutzverbandes sehen Sie hier.

Vorstand des
Gützeschutzverbandes Betonschalungen

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christoph Motzko,

Vizepräsident, Geschäfts­füh­render Direktor, Institut für Bau­betrieb, Technische Uni­versität Darmstadt. Der studierte Bau­ingenieur kam 1998 zum GSV (Aus­schuss B) und agiert seit 1999 als Vorsitzender.

Weitere Mandate: Advisory Pro­fessor Tongji University Shang­hai, PR China; Mit­glied des Auf­sichts­rates HOCH­TIEF Polska S.A.; Mitglied des Direktoriums „Kas­sel-Darmstädter Bau­be­triebs­seminar“; Mitglied im Kuratorium der „Stiftung Bauwesen“; Gut­achter „Alexander von Hum­boldt-Stiftung“.

Martin Hemberger
 

Vorsitzender der Geschäfts­führung der Hünne­beck Deutschland GmbH.

Seit 2006 ist Martin Hem­berger 2. Vorsitzender des GSV.

Dr.-Ing. Olaf Leitzbach
 

Werkstoffentwicklung, QMB,  MEVA Schalungs-Systeme GmbH

In GSV Ausschuss A seit 1996 tätig und hat seit 2008 Vor­sitzender des Aus­schusses A.